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Ich packe meinen Rucksack… fürs Fotografieren eines Konzerts

Dieser Artikel behandelt die Ausrüstung zum Fotografieren von Konzerten. Genauer gesagt meine Ausrüstung, die ich bei kleinen Konzerten dabei habe oder Objektive und Kameras, die ich als Alternativen zu den von mir verwendeten Modellen sehe. Das Ziel ist Konzertfotografie bei Gigs, die in vergleichsweise kleinen Locations stattfinden und bei denen die Bands noch selbst für den Aufbau verantwortlich sind. Das heißt kleine Clubs ohne übermäßige Beleuchtung oder bestenfalls Stadthallen – nicht das Konzert im Fußballstadion vor vierzigtausend Zuschauern.

Der Vorteil von kleinen Konzerten und Locations gegenüber Großveranstaltungen ist die Nähe zu den Musikern. Es gibt keinen drei Meter breiten Graben, ein Absperrgitter und pseudo-wichtige Security-Menschen, die Publikum und Fotograf von der Bühne trennen. Im günstigsten Fall und in Absprache mit den Verantwortlichen kommt man mit der Kamera sogar auf die Bühne und erhält Perspektiven, die sonst ausgeschlossen sind.
Der Nachteil: Das Licht. Oder vielmehr das Fehlen von für das Fotografieren ausreichender Beleuchtung.

Iron Made in Germany im Caktuszelt auf dem Winzerfest 2014
Nikon D800, AF-S 16-35/4G ED VR – f/4.0, 6400 ISO, 1/50 Sekunde, 16 Millimeter

Da sich die Musiker üblicherweise bewegen – bei den von mir besuchten Konzerten viel und schnell – müssen die Belichtungszeiten entsprechend kurz gehalten werden, was bei schwierigen Lichtverhältnissen hohe ISO-Werte und große Blendenöffnungen notwendig macht. Andernfalls droht in der Regel unschöne Bewegungsunschärfe. Die Nähe zu den Künstlern und die gewünschten Bildwinkel erfordern darüber hinaus meist vergleichweise kurze Brennweiten. Beide Objektiveigenschaften, kurze Brennweiten mit hohen Lichtstärken, findet man überwiegend für das Vollformat.

Meine Ausrüstung für Konzertfotos

Außerdem wichtig: Gehörschutz!! Mein voller Ernst. Passende Produkte gibt es auch für ein paar Euro in der Apotheke. Stundenlang an vorderster Front neben den Lautsprechern zu stehen – schließlich will man die bestmögliche, spannende Perspektive – ist für das Gehör alles andere als förderlich.

Iron Made in Germany im Caktuszelt auf dem Winzerfest 2014
Nikon D800, AF-S 16-35/4G ED VR – f/4.0, 10159 ISO, 1/30 Sekunde, 18 Millimeter

Das ebenfalls vorhandene Nikon AF-S 50/1.4G bleibt bei Konzerten normalerweise zuhause. Mit einer maximalen Offenblende von f/1.4 ist es zwar zwei beziehungsweise drei Blenden lichtstärker als die drei Zoomobjektive und immer noch 2/3 Blenden vor dem Nikon AF-S 28/1.8G, allerdings ist der Autofokus des 50 Millimeter-Objektivs keine Offenbarung. Insbesondere im Vergleich zum hervorragenden Autofokus des Nikon AF-S 24-70/2.8G ED und AF-S 70-200/2.8G IF-ED VR (das aktuelle Modell AF-S 70-200/2.8G ED VR II ist noch einmal besser).

Zu Anfang war stets ein Blitz (Nikon SB-700) im Rucksack für das Fotografieren von Konzerten. Dort blieb dieser allerdings die gesamten Auftritte über. Das Fotografieren mit Blitzen will gelernt sein, andernfalls (zer)stört man die (Licht)Stimmung und Musiker. Den richtigen Umgang mit Blitzen während eines Konzerts zu üben ist daher sicherlich der falsche Weg. Aufgrund der vorhandenen lichtstarken Objektive, den ISO-Reserven der Kamera und den Möglichkeiten der Postproduktion spielt ein Blitz in meiner Ausrüstung zur Konzertfotografie keine Rolle mehr.

Iron Made in Germany on Friday 13th
Nikon D800, AF-S 24-70/2.8G IF-ED N – f/2.8, 3200 ISO, 1/80 Sekunde, 26 Millimeter

Postproduktion von Konzertfotos

Nicht im Rucksack sondern auf dem heimischen Computer befindet sich ergänzend die Software Adobe Lightroom zur Entwicklung und Nachbearbeitung der Bilder. Ich arbeite immer noch (Stand: November 2014) mit Adobe Lightroom 4. Die aktuelle Version, Adobe Lightroom 5, ist für Windows und Mac sowohl mit Datenträger als auch zum Download erhältlich. Für alle Bezugsberechtigten jeweils auch deutlich verbilligt als „Student and Teacher“-Version (als Download, mit Datenträger).

W.E.S.P. am Freitag dem 13. Dezember
Nikon D800, AF-S 16-35/4G ED VR – f/4.0, 2000 ISO, 1/60 Sekunde, 16 Millimeter

Alternative Kameras zur Konzertfotografie (Nikon)

Keine Frage, an den ersten Stellen stehen Nikons übrige Vollformatkameras. Von den ehemaligen und aktuellen Flagschiffen D3(s) und D4(s) über die D800, deren aktuelles Nachfolgemodell Nikon D810, die nicht mehr neu erhältliche D700 bis zur FX-Kamera für Einsteiger, der Nikon D610 als Nachfolgerin der D600, sowie dem Zwischenmodell Nikon D750.

Iron Made in Germany on Friday 13th
Nikon D800, AF-S 70-200/2.8G IF-ED VR – f/2.8, 1250 ISO, 1/500 Sekunde, 70 Millimeter

Die Einstelligen (D3, D4) sind über jeden Zweifel erhaben und kosten auch gebraucht entsprechend. Wer eine D3 oder D4 benötigt, der weiß es und wird sicherlich nicht auf diese Seite stoßen ;-) D610, D750 und D810 unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht. Für Konzertfotografie sind meiner Meinung nach vor allem die ISO-Reserven sowie der Autofokus bedeutend. In beiden Punkten liegt die D810, die mit dem Multi-CAM 3500FX Autofokus-Modul der D4s ausgestattet ist, vorn. Neben dem besseren AF-Modul bringt die D750 gegenüber der D610 noch ein weiteres Merkmal mit, das die Kamera auch gegenüber der D810 hervorhebt. Die Nikon D750 ist Nikons erste Vollformatkamera mit einem Schwenkdisplay. Ebenfalls interessant ist die Nikon Df, eine Kamera im Retro-Stil, in der der hervorragende Sensor der Nikon D4 steckt… zusammen mit dem vergleichsweise bescheidenen Autofokus der D600.

Iron Made in Germany on Friday 13th

Ist das Budget knapper oder sind kleine Kameras erwünscht, dann bieten sich mit Abstrichen auch die aktuellen DX-Modelle Nikons an. Zu vorderst die Nikon D7100, die den besten Autofokus der DX-Kameras und die, meiner Meinung nach, beste Haptik mitbringt. Gefolgt von der Nikon D5300 mit Schwendisplay aber schwächerem Autofokus. Die Nikon D3300 und ihre etwas ältere Vorgängerin D3200 machen beim Fotografieren von Konzerten größere Kompromisse notwendig. Die Bildqualität bei hohen ISO-Werten fällt deutlich ab und auch der Autofokus ist merklich schwächer als bei größeren Modellen – allerdings weiterhin dem einer Kompaktkamera weit überlegen.

Alternative Objektive zur Konzertfotografie (für Nikon FX)

Iron Made in Germany im Caktuszelt auf dem Winzerfest 2014
Nikon D800, AF-S 24-70/2.8G IF-ED N – f/2.8, 1600 ISO, 1/40 Sekunde, 28 Millimeter

Alternative Objektive zur Konzertfotografie (für Nikon DX)

Notwendig kurze Brennweiten zusammen mit großer Lichtstärke gibt es (fast) nur fürs Vollformat. Fast? Ja, denn das Sigma AF 18-35/1.8 DC HSM IF ART bietet auch für das APS-C/DX-Format Weitwinkelbrennweite und hohe Lichtstärke. Sämtliche oben genannten Objektive für das Vollformat (FX) können auch am Cropformat (DX) genutzt werden. Wegen des kleineren Sensors fällt jedoch ein bedeutender Teil des Weitwinkel Bereichs weg. Beispielsweise entspricht der Bildwinkel eines 24-70-Millimeter-Objektivs an einer DX-Kamera wie der Nikon D7100 dem eines Objektivs mit einer Brennweite von 36-105 Millimetern.
Die folgenden DX-Objektive sind nicht für FX-Kameras geeignet, da der von ihnen projizierte Bildkreise nicht den gesamten Vollformatsensor ausfüllen (oder bestenfalls in den Ecken massiv abfallen).

Rise of the Psychonaut am Freitag dem 13. Dezember

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