Nach Vögeln, Säugetieren, Reptilien und Insekten sind nun Amphibien an der Reihe. Um und in kleinen Tümpeln tummeln sich allerlei dieser klassischen Motive für Makro-Objektive – vorausgesetzt, man kommt nah genug an Teichfrosch, Libelle und Co. heran.
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Nach gefühlt stundenlanger (Wikipedia-)Recherche bin ich mir recht sicher, dass es sich bei den neulich an einem Tümpel fotografierten und gefilmten Fröschen um Teichfrösche handelt. Sollte es jemand anhand der zahlreichen Bilder besser beurteilen können und statt eines Teichfroschs einen Seefrosch oder einen kleinen Wasserfrosch erkennen: Gern in den Kommentaren unter dem Blogeintrag berichtigen. Die jungen Erdkröten und die weibliche Plattbauch-Libelle dürften unzweifelhaft sein.
Alle folgenden Fotos entstanden mit einer Nikon D7000 und fast ausschließlich Tamron SP AF 90mm 2.8 Di Makro Makro-Objektiv. Bei wenigen Bildern, wie dem Teichfrosch auf dem treibenden Ast, war ein Nikon AF-S 300/4D ED vor der Kamera.
Direkt zur Bildergalerie „Neulich am Tümpel: Makros von Teichfrosch, Libelle und Co.“
Auf Augenhöhe mit einem Teichfrosch
Das ein oder andere Bild erforderte größeren Einsatz. Teilweise hing nicht nur der Hochformatgriff der Kamera (Nikon MB-D11) halb im Wasser. Anders ist nicht auf Augenhöhe der Frösche hinab.
Auge in Auge mit einem Teichfrosch
Wenn man sich nicht allzu tollpatschig anstellt und den richtigen Moment erwischt, gelingen auch extreme Nahaufnahmen von Tieren, denen sont eine große Fluchtdistanz nachgesagt wird. Diese Aufnahme entstand an der Naheinstellgrenze des Makroobjektivs. Das heißt, noch näher und damit noch größer geht nicht. Zwischen dem Auge des Froschs und der Frontlinse des Objektivs lagen weniger als zwanzig Zentimeter. Das Bild ist nicht beschnitten.
Freistellen des Motivs
Häufig spielt die maximale Offenblende eines Objektivs bei dessen Anschaffung eine entscheidende Rolle. Vor allem bei Portraits geht es vielen darum, die Person möglichs vom Bildhintergrund zu lösen, freizustellen. Das heißt, während das Hauptmotiv scharf abgebildet werden soll, möchte man einen möglichs unscharfen und verschwommenen – „creamiges Bokeh“ – Hintergrund. Bei Makroaufnahmen ist dieses Phänomen ab einem gewissen Abbildungsmaßstab und damit Nähe zum Motiv beinahe zwangsläufig der Fall.
Normalerweise sind dafür große Blendenöffnungen (d. h. kleine Zahlen) am besten zusammen mit langen Telebrennweiten notwendig. Wie sehr der Vorder- vom Hintergrund getrennt werden kann, hängt aber auch maßgeblich vom Abstandsverhältnis der Kamera zum Hauptmotiv und vom Motiv zum Hintergrund ab. Durch den üblicherweise geringen Kamera-Motiv-Abstand bei Makroaufnahmen verwischt der Hintergrund auch bei Makro-typisch kleine Blendenwerten (etwa f/8 bis f/16). Diese sind ohnehin notwendig, um auf dem Motiv eine außreichend tiefe Schärfeebene zu erreichen.
Die Idee hinter dem Freistellen: Die ganze Aufmerksamkeit des Betrachters soll auf dem Motiv liegen (…auch wenn man gelegentlich den Eindruck gewinnt, mancher fotografiert ausschließlich des Bokehs, also des verwaschenen Bildhintergrunds, wegen). In meinen Augen fehlt solchen Aufnahmen allerdings zu oft der – ich nenn’s mal – inhaltliche Rahmen. In welcher Situation und vor allem wo wurde das Bild aufgenommen?! Es bietet sich daher meiner Meinung nach an, gelegentlich auch einen Schritt zurück zu gehen und mehr aufs Bild zu nehmen, als nur das Hauptmotiv.
Mehr als das Hauptmotiv
Mir gefallen (Makro)Aufnahmen, bei denen neben dem Hauptmotiv irgendetwas abgebildet ist, das eine Art von „Atmosphäre“ vermittelt, eher, als Bilder, bei denen das Motiv komplett frei gestellt ist. Auch wenn dabei zwangsläufig nicht annähernd große Abbildungsmaßstäbe möglich sind, weil man schlicht mehr Distanz zum Motiv herstellen muss.